Mittwoch, 18. Dezember 2013

Zankapfel Schnellstraße

Bevor es heute (hoffentlich) noch einen Wochenbericht gibt, hab ich - sozusagen als Appetizer - noch eine kurze Presseschau.

Während meine Wenigkeit bezüglich der Arbeit im städtischen Bereich so ziemlich der einzige ist, der regelmäßig berichtet, hat es der bereits freigegebene Landesteil zwischen dem Ortsausgang und Gornau zu einer gewissen Dauerpräsenz in der Freien Presse geschafft.

Während in der gestrigen Chemnitzer Lokalausgabe die Problematik eines schon jahrelang schwelenden Streits bezüglich eines Grundstückstauschs in Reichenhain in einem Artikel beackert wurde, hat es heute mal wieder die Thematik des Lärms in Kleinolbersdorf und Altenhain in die Zeitung geschafft (nämlich hier). Die Fakten sind alle schonmal durchgekaut, die Argumente werden aber trotzdem nicht besser.

Zum einen dürfte die Erkenntnis, das man auf einer autobahnähnlich ausgebauten Trasse nicht mehr die Geschwindigkeitsbeschränkung von 60 oder 70 Stundenkilometern findet, die es auf der früheren, verschlissenen und kurvenreich durch bebautes Gebiet führenden Strecke gegeben hat, für jeden logisch denkenden Menschen nachvollziehbar sein und wenn die Mehrzahl der Brummis tatsächlich schneller als 130 fährt, dann würde ich mal schnellstens die Polizei einschalten.

Auch die Erkenntnis, dass die Laster den höchsten Geräuschpegel produzieren ist nun wirklich nicht so ganz revolutionär neu. Wenn man aber mal herausfinden möchte, wie es klingt, wenn der Schwerverkehr wirklich Lärm macht, dann empfehle ich einen Ausflug an den Schenkenberg.
Wenn dort ein schwerbeladener tschechischer Laster mit Anlauf den Anstieg vom Südring heraufkommt oder sein nicht minder schwer beladenes slowakisches Pedant nach dem Stop an der Georgistraße bei grün wieder durchstartet - das ist ein wahrer Genuß für die Ohren und der Geräuschpegel dabei ist (trotz Lärmschutzwand) bestimmt ein ganzes Stück höher als der Krach in der Gartenstadt.

Außerdem durfte ich auch gestern abend (um halb zwölf) wieder feststellen, wie ruhig es des Nächtens auf der Zschopauer Straße wird. Die Verkehrsdichte dann ist nicht mehr der zu vergleichen, die man tagsüber beobachten kann. Ein ruhiger Schlaf sollte also kein Problem sein.


Zum Abschluss möchte ich auch noch ein paar Anmerkungen zum zweiten Teil des Artikels machen, der den etwas reißerischen Titel "Unfallschwerpunkt B 174?" trägt (wobei man etwas krümelkackerisch anmerken muß, dass die Zschopauer Straße kurz vor der Shakespearstraße keine Bundesstraße mehr ist).

Sicherlich sind beide Unfälle tragisch (ich hatte mich ja in einem Beitrag bereits dazu geäußert) aber machen zwei Unfälle an einem Tag wirklich eine Straße zu einem Unfallschwerpunkt?

Früher war es nämlich auch nicht besser (siehe hier, hier, hier, hier, hier und hier - und die Liste ließe sich beliebig fortsetzen).

 Das ein Fußgänger auf einer unbeleuchteten Straße ohne Fußweg von einem Auto erfasst wird, kann traurigerweise immer und überall passieren und das der Ortschaftsrat von Kleinolbersdorf-Altenhain jetzt nach einem Fußweg ruft (hier in der Freien Presse zu finden), ist in gewisser Hinsicht auch nachzuvollziehen. Betrachtet man aber die Anzahl der Fußgänger, die den betreffenden Abschnitt tatsächlich täglich nutzen, dann wird schnell klar, dass dieser Wunsch in Zeiten knapper Kassen so schnell keine Chance auf Realisierung haben wird.
Außerdem muß man auch sehen, dass die alte Zschopauer Straße in diesem Bereich im Wesentlichen nur noch von den Einwohnern der Stadtteile Kleinolbersdorf und Altenhain frequentiert werden dürfte, die um die Problematik wissen und konsequenterweise ihre Fahrweise entsprechend anpassen sollten.

Bezüglich des Unfalls mit der Fußgängerin an der Otto-Thörner-Straße, der im Artikel ebenfalls auftaucht, hab ich auch noch meine Meinung.

So tragisch dass Ganze ist, so wenig verwundert es mich. Wie sich vielleicht rumgesprochen hat,wohne ich selbst auch in der Gegend und durfte mir in den vergangenen beiden Jahren schon sehr oft anschauen, wie sich Bewohner der genannten Einrichtung für psychisch kranke Menschen (zu denen das Unfallopfer ja auch gehört) teilweise im Straßenverkehr verhalten.
Wenn ich mir den (mehrmals beobachteten) Fall ins Gedächtnis rufe, dass ein Bewohner den ganzen Weg von der Otto-Thörner-Straße bis zur TOTAL-Tankstelle und zurück am Abend in schwarzer Kleidung mitten auf der Fahrbahn zurücklegt, dann wundert es mich eigentlich nur, dass nicht schon viel eher etwas derartiges passiert ist.

Ich bin gespannt, ob die (mittlerweile angelegten) Baustellefußwege diebsezüglich Verbesserung bringen.

Damit genug der Presseschau mit Kommentar (war ja schließlich lang genug) und mal sehen, wann der bebilderte Wochenbericht kommt.