Dienstag, 29. Juli 2014

Morgennebel und Mittagssonne

Bevor ich mich endlich dem längst überfälligen Wochenbericht mit der Nummer 27 widme, gibt es heute einen kleinen Ausflug aus aktuellem Anlass. Wie der eine oder andere vielleicht schon in der Zeitung gelesen hat, beginnen morgen die Vorarbeiten für den finalen Bauabschnitt der Zschopauer Straße.


Von der Stadtverwaltung wird der damit gemeinte Umbau der alten Zschopauer Straße zwischen Bergfrieden und Hermersdorfer Straße mittlerweile als Bauabschnitt 2 geführt, wogegen ich dem Bauausführungsbeschluss aus dem Jahre 2011 treu bleibe und das Kind weiterhin als BA3 bezeichne (schon allein, damit ich mit meinen Fotos nicht durcheinander komme). Die Art und Weise, wie der Umbau durchgeführt wird, hat viele Wirrungen und Wendungen und von Terminen reden wir schonmal gar nicht. Oder vielleicht doch?

Im oben bereits erwähnten Bauausführungsbeschluss gab es mal einen Bauzeitkostenplan, in dem der komplette dritte Bauabschnitt in der Zeit vom 24. Februar bis zum 03. November diesen Jahres realisiert werden sollte. Bekanntermaßen hatte die Verwaltung die Rechnung dabei ohne den arktischen Winter 2012/13 und die Monsunzeit im folgenden Frühjahr gemacht und so hinken wir dem Plan meilenweit hinterher. Zugegebenermaßen machen aber die Arbeiten auch keinen Sinn, solange die Medien für Trinkwasser, Gas und vor allem Abwasser noch nicht den Weg auf die Höhen des Schenkenbergs gefunden haben.

Also wurde umgeplant und im März 2014 in der Freien Presse verkündet, dass die Umsetzung von BA3 nunmehr unter Vollsperrung von Ende Juli bis Mitte November 2014 erfolgen soll, was gut klang und trotzdem nicht jedem gefiel.
Danach war zur Thematik wieder Stille und als der Juli schon fast vorbei war, erblickte in der vergangenen Woche tatsächlich eine passende städtische Pressemitteilung das Licht dieser Welt.

Was dort zu lesen war überraschte mich dann aber doch etwas.

Die einführenden fünf Abschnitte enthielten keine spannenden Informationen, da ging es nur um das was, warum und wer. Die Überraschung kam dann in Abschnitt sechs, wo verkündet würde, das der Bauabschnitt in zwei Teile aufgegliedert wird und zwar
  1. Bergfrieden (also am Übergang zu BA2) bis Walter-Janka-Straße (stadtwärtige Auffahrt auf die neue B174) und
  2. Walter-Janka-Straße bis kurz vor die Hermersdorfer Straße (dort wo das Land mit seinem Ausbau aufgehört hat, etwa in Höhe Hausnummer 427)
wobei die Arbeiten unter Vollsperrung durchgeführt werden sollen.

Die Vollsperrung war bekannt, die Aufteilung in Unterabschnitte neu - es wurde aber noch viel interessanter.

Die morgen beginnenden Arbeiten beziehen sich nämlich nur auf BA3.1 und sollen bis April 2015 abgeschlossen sein (das sind schonmal 8 Monate Bauzeit). Im Anschluss erfolgt dann BA3.2 (wiederum unter Vollsperrung), der bis zum Dezember 2015 in neuem Glanz erstrahlen soll.

Aus den im Beschluss geplanten acht Monaten Gesamtbauzeit für BA3 (bei der von einer Vollsperrung explizit keine Rede war), werden damit 16 Monate (unter abschnittsweiser Vollsperrung).

Das ist doch hoffentlich nicht ernst gemeint!

Zum Einen gehe ich davon aus, dass sich Herr Brandenburg (der Verfasser des FP-Artikels aus dem März) die Informationen mit der dreimonatigen Vollsperrung nicht aus den Finger gezogen hat und zum anderen macht eine so lange Bauzeit auch keinen Sinn.
Der Bauablauf sieht ja vereinfacht gesagt wie folgt aus:
  1. Asphalt runter, Pflaster raus
  2. Leitungen rein (Abwasser wird sowieso nur bis zur Walter-Janka-Straße verlegt), Hausanschlüsse umbinden
  3. Planum herstellen, Borde setzen, Asphalt drauf, Fußweg pflastern
  4. Restarbeiten (Straßenbeleuchtung, Begrünung etc.)
und dabei muss man auf fast niemanden Rücksicht nehmen (von wenigen Anwohner abgesehen, die nicht über andere Wege auf ihre Grundstücke kommen).

Liebe Stadtverwaltung:
Die Aufteilung in zwei Unterabschnitte finde ich ja sinnvoll, aber über die Bauzeit sollte dringend nochmal nachgedacht werden!!!


!!! Am Ende des Beitrages gibt es mittlerweile ein paar aktualisierte Informationen !!!

===

Damit bin ich mit meinen einführenden Worte am Ende und wer bis hierher durchgehalten hat, der wird noch mit ein paar Bildern belohnt, die den Bauabschnitt so zeigen, wie wir ihn bisher kennen- und liebengelernt haben. Entstanden sind die Bilder im gestrigen Morgennebel und unter der strahlenden Mittagssonne des vorvergangenen Samstages (daher auch der Titel des Beitrages).

Los geht's am Übergang zum zweiten Bauabschnitt in Höhe der Hausnummer 351a mit einem Blick landwärts, ...



... auf dem der planerische Übergang zwischen den BA2 und 3 kurz unterhalb des zu sehenden Straßenschildes vom Bergfrieden zu verorten ist. Vom Bergfrieden selbst gab's diesen Blick nach Reichenhain, auf dem der Richtfunkturm auf dem Schenkenberg noch vom Morgennebel umhüllt und nur die Spitze mit der DVB-T-Antenne zu sehen ist, ...



... während auf der Baustelle im zweiten BA so langsam der Tag erwacht (zu erkennen am blauen Laster).

Eine Querstraße weiter blicken wir dann auf BW10 ...


... und die Einmündung der Wilhelm-Busch- in die Zschopauer Straße, die aus der Gegenrichtung (vom oberen Ende der Treppe) ...


... noch unberührt da liegt.

Wenn die Arbeiten an der Zschopauer Straße irgendwann abgeschlossen sind, dann soll im Jahr 2016 auch die Wilhelm-Busch-Straße grundhaft saniert werden (inklusive der dann möglichen Abwasseranbindung)-

Weiter in Richtung Altenhain strebend ist irgendwann der Fußweg zuende (momentan zumindest) und die Kreuzung Walter-Janka-Straße kommt in Sicht, ...


... während die Stadt beim Blick zurück (ein paar Meter weiter landwärts) ...


... bereits im Nebel verschwindet. Links im Bild übrigens ein Schummelschild, denn das hier ist eigentlich keine Sackgasse und damit gibt es auch keine Wendenotwendigkeit.

Nun sind wir an der Kreuzung Walter-Janka-Straße angekommen und blicken zuerst in Richtung Adelsberg ...


... und gleich im Anschluss in die Gegenrichtung, ...


... wo im Nebel hinter den (Lärmschutz-)Wällen die neue B174 liegt.

Zurück auf der Zschopauer Straße gibt's dann weiter landwärts noch zwei Impressionen aus der Waschküche, ...



...bevor die Szenerie an der Gornauer Straße endlich von der Mittagssonne erhellt wird,


... die uns nun auf dem letzten halben Kilometer bis zur Hermersdorfer Straße begleiten wird.

Kurz vor der Dickensstraße gibt's nochmal einen Blick in Richtung Stadt (links) und Land (rechts), ...


... bevor wir die Böschung erklimmen und von der Lärmschutzwand aus nochmal einen Überblick auf die Einmündung der Dickensstraße gewinnen, ...


... an der im Zuge des Ausbau auch ein neues Bushaltestellenpärchen entstehen wird.

Noch weiter landwärts gibt's dann einen erhöhten Blick zurück, ...


... ehe wir uns der Straße wieder annähern ...


... und vom bereits fertiggestellten Landesabschnitt nochmal zurückblicken. Der rechts zu sehende Fußweg führt im Endausbau einmal bis zur Otto-Thörner-Straße.

Damit bin ich für den Moment wirklich am Ende und danke denjenigen, die bis hierher durchgehalten haben, für das Interesse. Mal sehen, was die Zeit in diesem Bauabschnitt so bringt.


Für die Pressestelle der Stadt hab ich ganz am Schluss auch noch einen kleinen Hinweis:
In der Pressemitteilung wird beim Pendelverkehr der Buslinie 56 erwähnt, das die Haltestellen Abzweig Kleinolbersdorf, M.-Brandt-Straße und Hermersdorfer Straße bedient werden.
So sehr ich den Kleinolbersdorf-Altenhainern auch eine direkte Busanbindung in die Stadt gönnen würde, so wenig glaube ich daran, dass der Bus tatsächlich die Haltestelle Marianne-Brandt-Straße an der Zwickauer Straße ansteuern wird. Im echten Leben wird wohl doch eher die Haltestelle Max-Brand-Straße an der Zschopauer Straße gemeint sein und der Traum der Direktverbindung in die Stadt bleibt ein Traum.
 
===

edit@2014-07-29: 
Der Bauzeitraum ist scheinbar doch ernst gemeint, denn in der Ausschreibung steht als Ausführungszeitraum tatsächlich 30.07.2014 bis 13.11.2015. Das Warum erschließt sich mir trotzdem nicht, ich mach mich aber schlau.

edit@2014-07-31:
Gestern war bekanntermaßen Mittwoch und da ist immer Bürgersprechstunde. Mein kompententer Ansprechpartner für alle Fragen hat mir die Sache dabei etwas näher erklärt und so Licht ins Dunkel gebracht. Folgendes ist anzumerken:
  1. die Bauzeit im Bauzeitkostenplan war nur eine erste Grobschätzung, die erst im Rahmen der Ausführungsplanung präzisiert wurde (das gibt schonmal die Erklärung für die ersten paar Monate Differenz)
  2. es wurde eine viermonatige Winterpause im BA3.1 eingeplant, die den Rest der Verlängerung erklärt (es kann also bei einem erneuten Winterausfall nur besser werden)
  3. die abweichende Baudauer, die in der Freien Presse publiziert wurde, resultiert aus einem simplen Tippfehler in der Pressemitteilung, der vom FP-Redakteur (obwohl inhaltlich erkennbar) nicht hinterfragt sondern übernommen wurde.
Damit sind wir alle ein wenig schlauer und warten gespannt, was denn die Jungs der Firma Hüttner in den nächsten Monaten so alles entstehen lassen.