Samstag, 16. August 2014

Ein Thema, zwei Tage, drei Artikel

Bevor in Kürze der Wochenreport 29 das Licht der Öffentlichkeit erblickt, gibt's noch einen kurzen Blick in die Freie Presse, denn dort hat die B174 mittlerweile eine gewisse Dauerpräsenz erreicht. Gestern gab's einen Beitrag, heute sogar zwei - ich mag mir gar nicht ausmalen, was passiert, wenn das so weitergeht.

Im gestrigen Artikel ging es um die Tempo 60 Schilder, die von der Gornauer Straßenmeisterei nun endlich erfolgreich angebracht wurden. Ein Bild gab's als Beweis dazu, ansonsten nur die bekannten Informationen. Damit sind nun von Seiten der Stadtverwaltung erstmal alle kurzfristig umzusetzenden Versprechungen zur Verringerung der Lärmbelastung Erhöhung der Verkehrssicherheit (Entschuldigung, ich hatte da was verwechselt) in Kleinolbersdorf-Altenhain eingelöst.

Heute gab's dann die doppelte Dosis B174 in der Zeitung. Der erste Artikel kümmerte sich wieder um den Lärm am Waldesrand.

Keine zwei Wochen nach Montage der Tempo 100-Schilder und einen Tag nachdem die 60er Schilder zur Ergänzung angebaut wurden, gab es nämlich am Freitag abend eine Bürgerversammlung mit diversen Landtagskandidaten auf der verkündet wurde, dass das Tempolimit in seiner jetzigen Form sowie nichts bringt und das nur höhere, bessere und vor allem mehr Lärmschutzwände wirklich helfen. Auch wenn mich diese Aussage von Seiten der Bürgerinitiative nicht wirklich überrascht, so hätte ich allein aus Gründen der Glaubwürdigkeit noch ein bisschen mit dem erneuten Wehklagen gewartet.

So langsam dürften sich die Chemnitzer Einwohner, die tatsächlich ein Problem mit Verkehrslärm haben (die Vorlagen zum Lärmaktionsplan auf dem Chemnitzer Bürgerinformationssystem lassen erahnen, wo das sein könnte) etwas genervt fühlen, täglich das Neueste aus Kleinolbersdorf-Altenhain in der Zeitung zu lesen. Man fragt sich, wo sich die ganzen selbsternannten Lärmschutzexperten aus dem Chemnitzer Südosten während der Planfeststellung versteckt haben.

Ich selbst habe vor einigen Wochen mal einen Ausflug nach Altenhain zur Baumeister-Uhlig-Straße (die ja immer als Paradebeispiel für die katastrophalen Zustände vor Ort herhalten muss) gemacht und am frühen Abend dem Verkehr gelauscht. Das Fazit: Ich hörte PKW, ich hörte LKW, ich hörte Vogelgezwitscher.
Mein Haus steht auch an der Zschopauer Straße, 40 Meter von einer Lärmschutzwand entfernt.
Auch dort höre ich PKW, auch dort höre ich LKW, nur dass Vogelgezwitscher, das höre ich nicht.

Irgendjemand muss die Leute vor den Toren der Stadt mal davon überzeugen, dass eine Lärmschutzwand den Lärm nicht wegzaubern kann, schon gar nicht wenn sie mehrere hundert Meter vom Haus entfernt steht. Ich spreche da wirklich aus eigener Erfahrung, je weiter der Abstand von der Mauer, desto geringer der Effekt.
Ich hab von einer todesmutigen Anwohnerin aus Kleinolbersdorf-Altenhain gehört, die wohl genau diese Erkenntnis auf der städtischen Bürgerversammlung im Goldenen Hahn zum Besten gegeben hat. Sie wurde nicht erhört.


Damit ist es nun aber genug mit dem negativen Karma und wir kommen zum dritten (und damit vorerst letzten) Artikel , der ebenfalls am heutigen Tag erschien und der zur Verkündung froher Botschaften genutzt wurde.

Am Montag ist es nämlich soweit und der große Moment ist gekommen, an dem die neue landwärtige Fahrbahn im zweiten städtischen Bauabschnitt in Betrieb geht. Gleichzeitig wird auch die neue Ampel an der Georgistraße angeknipst und nachdem man noch ein bisschen Rasen gemäht und Fahrbahnmarkierungen aufgebracht hat, folgt dann zum Ende der Woche der Ampelstart am Richterweg und die vierspurige Freigabe des Abschnitts zwischen Südring und Georgistraße. Im Herbst gibt es dann wegen Baumpflanzungen im BA1 noch einmal ein paar Einschränkungen und im Frühjahr 2015 soll die komplette Baumaßnahme abgeschlossen werden.

Wenn man nun mal davon absieht, dass die komplette Baumaßnahme ja auch einen dritten Bauabschnitt beinhaltet, der bekanntermaßen erst im Dezember kommenden Jahres fertiggestellt werden soll, dann ist dieser Plan meiner Meinung nach trotzdem sehr ambitioniert.

Zurückblickend haben wir zwischen der Freigabe der ersten Fahrbahn im Bauabschnitt 1 am 25.10.2013 und der vierspurigen Freigabe am 22.08.2014 einen Zeitraum von ziemlich genau 10 Monaten hinter uns gebracht. In dieser Zeit gab's keinen echten Winter und auch der Herbst 2013 und das Frühjahr 2014 waren doch ziemlich baufreundlich. Rechnen wir nun zum Freigabetermin für die erste Fahrbahn im zweiten Bauabschnitt am 18.08.2014 den gleichen Zeitraum hinzu, dann landen wir am 15.06.2015. Da bleibt ziemlich genau eine Woche bis zur Sommersonnenwende und dem damit verbundenen Ende des Frühjahres.

Ich weiß zwar nicht so recht, wie man in diesen Zeitplan die viermonatige Winterpause unterbringt, die ja im dritten Bauabschnitt bekanntermaßen als sinnvoll und notwendig erachtet wird, aber ich lasse mich natürlich wie immer gern positiv überraschen. Mal sehen, was die Zeit so bringt.