Donnerstag, 18. Dezember 2014

Der große Moment und seine medialen Folgen

Sechs Tage ist es nun her, dass an der Otto-Thörner-Straße das blau-gelbe Band durchtrennt wurde. Nachdem im gestrigen Amtsblatt die wahrscheinlich letzte mediale Aufarbeitung des Ereignisses erfolgt sein dürfte, möchte ich rückblickend auch noch meinen Senf dazugeben.

Während bekanntermaßen am frühen Freitag morgen noch alles nach Plan lief, wurde es im Laufe des Vormittages etwas holprig und zwar sowohl bei den finalen Schritten des Bauablaufes (näheres dazu im baldigen Wochenrückblick) als auch bei mir. Zum Einen war ich reichlich spät dran, so dass sich bei meiner Annäherung aus Richtung Erzgebirge schon eine interessierte Menschentraube gebildet hatte ...


... und dann verließ mich auch noch der Energiespeicher meines Bilddokumentators, so dass noch eine Extra-Runde in Richtung Heimat fällig wurde, ...


... während vor den Anwesenden feierliche Worte des Dankes und der Freude gesprochen wurden.

Als ich schließlich zurückkehrte waren derer genug gewechselt, die Presse wartete ...


... und man machte sich auf den Weg, ...


... den Worten die entsprechenden Taten folgen zu lassen. Dabei wurde auch die Fraktion der Anwohner mit einer Schere bedacht, wobei ich - aufgrund meiner zwischenzeitlichen Abwesenheit - nicht sagen kann, auf welchem konkreten Weg Frau Busch in den Genuß kam, flankiert von zwei Bürgermeisterinen die Absperrung durchtrennen zu dürfen.
Bezüglich der Thematik Frauenquote ist die Stadt Chemnitz damit auf alle Fälle ganz vorn dabei.

Nach dem Schreiten ging's jedenfalls ans Schneiden und trotzdem man den entscheidenden Moment unendlich in die Länge gezogen hatte, ...


... war der stadtfarbene Stoff dann doch irgendwann durchtrennt.

Die Stadtspitze verweilte danach noch ein wenig zum gemütlichen SmallTalk, ...


... während ich mich auf den Weg machte, der eigentlichen Verkehrsfreigabe beizuwohnen.

Auf dem Weg dorthin gab es noch einmal einen Blick zurück der offenbarte, ...


... dass man sinnvollerweise erst die Menschen und dann die Warnbaken wegräumen sollte.
Das diese Beräumung dann tatsächlich mit einem gewissen Nachdruck durchgeführt wurde, ist im Baustellenreport von Sachsen Fernsehen schön zu sehen.

Am Übergang nach Überland angekommen waren die Arbeiter von Klimek + Rudolph schon mit den letzten Umräumarbeiten beschäftigt, ...


... bevor dann tatsächlich der entscheidende Augenblick kam und der Verkehr - beobachtet von einem Kamerateam des MDR sowie drei Pressefotografen - ...


... in neue Bahnen gelenkt wurde.

Als ich nach ein paar Minuten zum Ort der Festlichkeit zurückkehrte, hatten die meisten Gäste bereits den Rückzug angetreten und so standen neben dem Leiter des Tiefbauamtes und seinem Gesprächspartner nur noch die Kollegen von der Bauleitung am Straßenrand ...


... und blickten der wegfahrenden Baubürgermeisterin hinterher.

Damit war dann der Moment, auf den man zwei Jahre hingearbeitet hatte, schon wieder Geschichte und wir sind bei den medialen Vor- und Nachwehen angekommen, die mit der Freigabe einhergingen.

Eingeleitet wurde die Geburt mit der bereits bekannten Pressemitteilung von Seiten der Stadt, deren Inhalt dann am Dienstag von der Freien Presse dankbar aufgegriffen wurde - eingeleitet mit den Worten "Früher als geplant ...". Noch bevor ich mich am darauf folgenden Mittwoch auf den Weg ins Baubüro machen konnte, um die Hintergründe zu erfragen, stolperte ich auf der Homepage von Sachsen Fernsehen noch über diesen Beitrag mitsamt interviewter Baubürgermeisterin.
Neben der Tatsache, dass im Beitrag selbst wieder von einer ursprünglich geplanten Fertigstellung im Februar 2015 gesprochen wurde, ließ sich Frau Wesseler vor der Kamera sogar zu der Aussage hinreißen, dass ALLE Restarbeiten (inklusive der "Alten" Zschopauer Straße) im Frühjahr 2015 abgeschlossen werden.

Von meinem freundlichen Ansprechpartner im Baubüro erhielt ich kurz darauf immerhin die Bestätigung, dass ich nicht völlig neben der Spur stehe und man sich einst tatsächlich auf den 28. November für die vierspurige Freigabe geeinigt hatte. Wie es aber mit tollen Informationen so ist, die sich in der Hierarchie von unten nach oben fortbewegen, so wurde auch die Nachricht von der fast pünktlichen Freigabe von Ebene zu Ebene immer besser - bis man dann eben in der offiziellen Wochenvorschau lieber richtig klotzte, anstatt zu kleckern.

Lobenswerterweise versuchte man aus den Niederungen des Tiefbaumamtes die Geschichte wieder einzufangen und den Fokus weg von der Fiktion und hin zu den Fakten zu lenken, womit man auch tatsächlich Erfolg hatte. Das spiegelte sich zum Einen in den Reden zur Freigabe wieder (wurde mir zumindest so gesagt) und lässt sich auch im ganz oben genannten SF-Baustellenreport vom Freitag ganz gut nachvollziehen. Im direkten Interview lässt sich Herr Gregrozyk nämlich nicht zu irgendwelchen fantastischen Aussagen hinreißen, sondern bleibt immer schön auf dem Boden der Tatsachen (wo es ja schließlich auch schon fantastisch genug ist).

Unmittelbar nach der Freigabe gab es dann einen kurzen Appetizer von der Freien Presse und in der Folge eine ellenlange Pressemitteilung der Stadt, die ich diesmal inhaltlich richtig gut fand (und in der auch alle Termine stimmten). Der SachsenSpiegel widmete dem Ereignis am Freitag abend einen kurzen Einspieler und die Freie Presse verarbeitete die soeben erwähnte Pressemitteilung zu einem etwas längeren Artikel . Wer die Pressemitteilung schon kannte, konnte in diesem nicht mehr wirklich viel lernen, einzig am Schluss wurde es nochmal kurz spannend. Da stand nämlich geschrieben:

"Informationen der 'Freien Presse', wonach die Verkehrsbehörde an der Strecke einen stationären Blitzer aufstellen will, wollte die Stadtverwaltung gestern nicht bestätigen."

Jetzt weiß ich ja nicht, woher die Freie Presse ihre Informationen bezieht aber wer dazu etwas Offizielles lesen will, dem sei der Bauausführungsbeschluss des Stadtrates aus dem Jahr 2011 wärmstens empfohlen. Auf Seite 8 findet sich die entsprechende Information im dritten Abschnitt des Unterpunktes "Straßenausstattung".

Damit mache ich Schluß mit meinem Rückblick auf das Ereignis des Jahres hier in der Gegend und danke für die Ausdauer beim Lesen dieses Beitrages. Demnächst gibt's dann noch den etwas üppiger bebilderten Rückblick auf die 49ste Bauwoche.

Bis dahin ...